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Wussten Sie schon?

Alles über die Wintersonnenwende

"Die tiefste Nacht des Jahres, die Nacht der Wintersonnenwende, stellt zugleich den Zenit der Herrschaft Samains dar. In dieser Nacht gebiert die Göttin tief in der finsteren Erde in der stillsten aller Stunden das wiedergeborene Sonnenkind. Die Menschen nehmen das Wunder dieser geweihten Nächte in ihrer Meditation wahr, zünden Lichter an, lassen einen Eichen- oder Birkenklotz, den Julblock, schwelen und hängen den Wintermain – den ursprünglichen Weihnachtsbaum- auf. Bei den britischen Kelten wurde das Haus vor allem mit Stechpalme, Mistel und Efeu geschmückt, auf dem Festland benutze man Tannen- und Fichtengrün. Die Asche des Julfeuers galt als heilkräftig und wurde auch auf die Felder gestreut, um diesen Fruchtbarkeit zu verleihen.

DAS WINTERSONNENWENDFEST

Zwölf Nächte dauerte das Wintersonnenwendfest. In diesen Rau- oder Rauchnächten wurden Haus und Stall mit duftenden, Heil bringenden Kräutern – Beifuß, Wachholder, Mariengras, Tannenharz- ausgeräuchert.

Am Vorabend zum letzten der zwölf Tage hielt man in England ein Zechgelage – wassailing (von alteng. wes hail =“heil“ sein) genannt. Dabei umtanzten die Dorfbewohner die Obstbäume und begossen sie mit Bier. Auch auf die Gesundheit des Viehs, vor allem der Stiere, wurde getrunken. An dem Tag wurde ein Kuchen gebacken, in dem eine Bohne versteckt war. Wer das Stück mit der Bohne bekam, wurde zum Bohnenkönig gekürt und herrschte mit närrischem Regiment. Es wurden dumme, dreiste, obszöne Bohnenlieder gesungen und ein orgiastisches Bohnenfest gefeiert. Die Pferdebohne galt bei den alten europäischen Ackerbauvölkern, neben Erbsen, Hanfsaat und Hirse, als bevorzugte Totenspeise. Die Toten aber sind es, die der Erde und den Menschen Fruchtbarkeit geben (STORL 1998:85). Die dicken Samen in den Schoten, die sich demnächst wiederverkörpern."

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