Alles was Sie über Burnout wissen sollten
Der Begriff "Burnout" wurde erstmals 1974 von dem Psychiater und Psychoanalytiker Herbert Freudenberger beschrieben. Er beschreibt diesen Zustand als das Ergebnis von anfänglichem starkem Engagement für eine Aufgabe, gefolgt von einem Gefühl der Lustlosigkeit, Müdigkeit und letztendlich einem Zustand des "Ausgebranntseins".
Es gibt mehr als 160 verschiedene Definitionen von Burnout in der wissenschaftlichen Literatur. Ursprünglich betraf Burnout in den 1970er Jahren hauptsächlich Menschen in Sozialberufen und später auch in Gesundheitsberufen. Mit der Zeit hat sich der Begriff jedoch auf die gesamte Arbeits- und Privatwelt ausgeweitet. Burnout entsteht oft durch wiederholte Stresssituationen, bei denen die betroffene Person Schwierigkeiten hat, sich nach Belastungen zu erholen. Dies kann zu einer Art "Stressspirale" führen, aus der es ohne professionelle Hilfe oft schwer ist, herauszukommen. Wenn diese anhaltende Belastung anhält, kann dies letztendlich zu einem völligen Burnout führen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Burnout erstmals als eigenständige Störung anerkannt und in die Internationale Klassifikation der Krankheiten (ICD) aufgenommen. Burnout wird in der ICD-11 als ein Syndrom aufgrund von "chronischem Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich bewältigt wird" definiert. Die WHO betont jedoch, dass der Begriff Burnout ausschließlich im beruflichen Kontext verwendet werden sollte und nicht für Erfahrungen in anderen Lebensbereichen.
Wichtige Merkmale der Definition des Burnout-Syndroms nach der WHO sind:
Das Gefühl des "Ausgebranntseins".
Eine innere Distanz zur Arbeit, oft begleitet von einer negativen Einstellung zur eigenen Arbeit oder Zynismus.
Eine geringere berufliche Leistungsfähigkeit.
Burnout wird als Syndrom betrachtet, das sich durch eine Ansammlung von Symptomen manifestiert, die individuell variieren können. In der Regel stehen jedoch zunehmende Erschöpfung und nachlassende Leistungsfähigkeit im Mittelpunkt, wobei die vollständige Erschöpfung im Laufe der Zeit entsteht.
Freudenberger und North haben ein Phasenmodell mit 12 Stadien des Burnouts entwickelt, das als erster Anhaltspunkt für die Selbsterkennung und die Erkennung bei anderen dienen kann. Diese Phasen reichen von anfänglichem Engagement bis hin zu völliger Burnout-Erschöpfung.
Es ist wichtig zu beachten, dass Stress an sich nicht zwangsläufig zu Burnout führt. Positiver Stress (Eustress) kann uns motivieren und unsere Leistung steigern. Bei übermäßiger Belastung, die als Dauerstress (Distress) bezeichnet wird, gerät der Körper jedoch in einen Zustand chronischer Alarmbereitschaft, was langfristig negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann.
Die Bewältigung von Burnout erfordert eine ganzheitliche Herangehensweise, die Aspekte wie Zeitmanagement, Entspannungstechniken, professionelle Unterstützung, das Setzen von Grenzen und die Förderung des Selbstwerts berücksichtigt. Es ist wichtig zu erkennen, dass Burnout kein unausweichliches Schicksal ist und es viele Möglichkeiten gibt, sich davor zu schützen und sich zu erholen.
Freudenberger und North haben ein Phasenmodell entwickelt, das 12 Stadien von Burnout beschreibt und somit als erster Anhaltspunkt in der Fremd- sowie in der Eigeneinschätzung dienen kann:
Stadium 1: Der Zwang, sich selbst zu beweisen
Stadium 2: Verstärkter Einsatz
Stadium 3: Subtile Vernachlässigungen eigener Bedürfnisse
Stadium 4: Verdrängung von Konflikten und Bedürfnissen
Stadium 5: Umdeutung von Werten
Stadium 6: Verstärkte Verleugnung der auftretenden Probleme
Stadium 7: Sozialer Rückzug
Stadium 8: Beobachtbare Verhaltensänderung
Stadium 9: Verlust des Gefühls für die eigene Persönlichkeit
Stadium 10: Innere Leere
Stadium 11: Depression
Stadium 12: Völlige Burnout-Erschöpfung
Burnout selbst wird oft nicht als eigenständige medizinische Erkrankung betrachtet, sondern eher als ein Syndrom oder Zustand, der aus einer langanhaltenden und übermäßigen beruflichen oder persönlichen Belastung resultiert. Es ist jedoch äußerst ernst zu nehmen, da es eine Reihe von schwerwiegenden Gesundheitsproblemen mit sich bringen kann, darunter Konzentrationsstörungen, Depressionen, Angstzustände und in einigen Fällen sogar Suizidgefahr.
Die Tatsache, dass Burnout nicht immer als eigenständige Erkrankung klassifiziert wird, hat in einigen Gesundheitssystemen dazu geführt, dass es möglicherweise nicht die notwendige Aufmerksamkeit und Unterstützung erhält, die es erfordert. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Auswirkungen von Burnout auf die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Betroffenen äußerst signifikant sein können und eine angemessene Behandlung und Unterstützung erforderlich ist, um diese Symptome zu lindern und langfristige Gesundheitsprobleme zu verhindern.
Stress ist eine komplexe Reaktion, die im Gehirn über das Limbische System und den Hypothalamus gesteuert wird. Es ist wichtig zu verstehen, dass nicht jeder Stress zwangsläufig krank macht. Es gibt einen positiven Stress, bekannt als "Eustress", der dazu beitragen kann, die Spannkraft und Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Allerdings kann übermäßiger Stress, auch als "Distress" bezeichnet, den Körper in einen anhaltenden Zustand der Alarmbereitschaft versetzen.
Während stressiger Situationen im Körper werden verschiedene biochemische Prozesse aktiviert. Zum Beispiel steigt der Adrenalinspiegel oder der Cortisolspiegel an. Chronisch erhöhtes Adrenalin kann den Stoffwechsel beeinflussen und zu einer Anhäufung von Milchsäure im Blut führen, was den Körper saurer macht. Um dies auszugleichen, verstärkt der Körper die Atmung, um überschüssiges Kohlendioxid auszustoßen. Gleichzeitig wird auch Wasserdampf abgeatmet, was dazu führt, dass weniger Flüssigkeit im Körper verbleibt und das Blut dicker wird.
Ein weiteres Problem bei langanhaltendem Stress ist der erhöhte Energieverbrauch. Der Körper nimmt vermehrt Kalzium auf, das sich in den Knochen ablagert, was langfristig zu Osteoporose führen kann. Gleichzeitig wird vermehrt Magnesium verbraucht, was zu Ungleichgewichten im Mineralstoffgehalt des Körpers führen kann, insbesondere in Bezug auf Kalzium und Magnesium.
Chemisch betrachtet kann ein Burnout-Zustand, lange bevor äußere Symptome auftreten, im Körper nachgewiesen werden. Dies zeigt sich durch einen niedrigen Magnesium- oder Kalziumspiegel und einen erhöhten Anteil von Milchsäure im Blut. Bei chronischem Stress bleiben auch die Spiegel von Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol erhöht. Der darauf folgende Zustand eines Burnouts ähnelt in gewisser Weise Depressionen oder der Apathie nach Schockzuständen. Der Körper fokussiert seine Ressourcen auf lebenswichtige Organe wie Leber, Herz, Nieren und Gehirn, um die begrenzten Energiereserven zu schonen.
Comments