Praxis
Psychotherapie - Traumatherapie - Paartherapie
in München Schwabing
Psychologin (M.Sc.)
Wo Perfektionismus anfängt, hört der Spass auf
Eine Anleitung zum halblang machen
Benita Feller - Michael Brepohl
Lebe ich MEIN LEBEN so, wie ich es leben sollte?
Also wie es im Buch der GESELLSCHAFT geschrieben steht?
Oder lebe ich es so, wie es MIR gut tut?
In unserem neuen Buch geht es um den Perfektionswahn, den Optimierungsdruck in der heutigen Gesellschaft.
Wir haben versucht ein rundes Paket über dieses Thema zu verfassen.
Angefangen mit einem Blick in die Historie. Wann und warum haben wir angefangen, alles optimieren zu wollen, perfekt sein zu wollen? Wo stehen wir heute und was machen wir daraus? Welche Auswirkungen und Nebenwirkungen hat es auf uns und schlussendlich, wie kann ich wieder mehr zu mir selbst finden?
Wer ständig nach Perfektion strebt, verliert all das Gute aus den Augen und wird unglücklich,wenn er die angestrebten Ziele nicht erreicht. Dieser Ratgeber hilft Ihnen dabei, wieder zu entdecken, wie wunderbar Sie längst sind und sich genau so anzunehmen auch ohne Modelfigur, Vorzeige-Karriere und ungezählte Millionen auf dem Konto. Also streben Sie nicht länger nach Perfektion, werden Sie glücklich, so wie Sie sind!
Hier finden Sie bald eine Leseprobe
„When too perfect, lieber Gott böse.“
Nam June Paik, koreanischer Künstler
Liebe Leserin, lieber Leser,
bevor ich vor einigen Jahren meine Praxis als psychotherapeutische Heilpraktikerin eröffnete, habe ich eine ganze Weile als Redakteurin bei einem Modemagazin gearbeitet. Darum kenne ich sämtliche Tricks und Kniffe der Branche, wie man Menschen perfekt insze- niert, um sie zu Vorbildern zu machen, die kein normaler Mensch jemals erreichen kann. Schon weil niemandem von uns ein ganzer Stab von Make-up-Artisten oder Stylistinnen zur Verfügung steht, die sich stundenlang um den perfekten Look kümmern.
Mit anderen Worten: Ganz viel von der Perfektion, die man uns vor- gaukelt, ist nichts als Hokuspokus. Und das liegt nicht nur an Bild- bearbeitungsprogrammen wie Photoshop. Trotzdem vergeht kaum ein Tag, an dem nicht ein Klient zu mir in die Praxis kommt, der unter der Vorstellung leidet, nicht perfekt genug zu sein. Und das kann ganz viele Ausprägungen haben. Es gibt zahllose Menschen, die sich im Job krank arbeiten, weil sie denken, sie müssten immer die perfekte Leistung bringen oder immer „die Extrameile gehen“. So lange, bis ihr Körper nicht mehr mitmacht und der Burn-out sie zur Strecke bringt. Nicht nur junge Mädchen hungern sich krank, um eine Figur wie „Germany’s Next Topmodel“ zu bekommen, auch Frauen in den Vierzigern befinden sich im ständigen Krieg gegen ihren eigenen Körper. In der Paartherapie ist einer der häufigsten Sätze, die ich höre: „Ich wollte doch, dass alles perfekt ist.“
In meiner Praxis habe ich es mit unterschiedlichen Typen von Per- fektionisten zu tun. Da gibt es die, die bei einem Thema absolut per- fekt sein wollen, beispielsweise möchten sie mit allen Mitteln eine Traumfigur bekommen oder sie legen sämtliche Energie in den Job. Dann gibt es die Multiperfektionisten, die in allem immer her- ausragend sein möchten, zum Beispiel die perfekte Mutter, die eine Bilderbuchkarriere hinlegt und zusätzlich Yogameisterin werden will.
Die weitaus größte Gruppe aber bilden diejenigen, die immer nur das Gefühl haben, besser sein zu müssen, tatsächlich aber kaum etwas dafür tun. Sie liegen beispielsweise am Sonntag auf dem Sofa und denken darüber nach, dass sie eigentlich joggen gehen müssten, tun es aber nicht, haben ein schlechtes Gewissen und können deshalb ihr Leben nicht genießen. Und dann sind da noch diejenigen, die sich immer schlecht fühlen, weil sie meinen, etwas an ihnen müsste besser sein. Innerlich sind sie ständig mit sich im Konflikt, weil sie nicht die ideale Nase haben, nicht die perfekte Strandfigur, nicht den rundum erfüllenden Job und auch nicht den perfekten Look im Schrank.
Das große Problem bei all dem Perfektionswahn: Wer immer perfekt sein möchte, der wird sich niemals gut genug sein. Dieses Buch soll allen Menschen helfen, die meinen, sie wären nicht gut genug, so wie sie sind. Ich habe es für Sie geschrieben, damit Sie entdecken, was für ein wunderbarer Mensch Sie sind, auch wenn Sie keine Modelfigur haben, nicht fließend Chinesisch sprechen und sich auch immer noch nicht für den Iron-Man-Wettbewerb auf Hawaii ange- meldet haben. Denn wer ständig nach Perfektion strebt, verliert all das Gute in seinem Leben aus den Augen!
Ihre
Benita Feller