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Wussten Sie schon?

Die unterschiedlichen Formen der Angst

Fachleute unterscheiden verschiedene Angstformen.

Hier finden Sie eine Liste der möglichen Ängste:

1. Furcht steht am Beginn dieser Liste. Mit dem Begriff wird das Gefühl einer Gefahr oder Bedrohung beschrieben. Sie entsteht, wenn man etwa in den Bergen an einer Abruchkante steht und es mehr als 100 Meter in die Tiefe geht. Die Furcht dient der Schadensabwehr.

2. Alltägliche Angst ist eine gesteigerte Form von Besorgnis. Damit wird das bedrohliche Gefühl beschrieben, wenn etwa eine Frau nachts durch einen dunklen Park geht. Oder die Sorge von Mutter und Vater, weil der Teenager-Nachwuchs nicht zur vereinbarten Zeit nach Hause kehrt.

3. Existenzielle Angst gehört zu unserem Leben dazu. Die Angst ist angelegt an den Grundtatsachen unseres Daseins wie Angst vor dem Tod, vor Einsamkeit, vor Unfreiheit über mein eigenes Leben bestimmen zu können und vor der Sorge, dass mein Leben keinen Sinn hat.

4. Neurotische Angst. Sie steht am Übergang zu den krankhaften Formen der Angst. Da hat etwa jemand Angst abgelehnt zu werden. Deshalb tut er alles, um anderen Menschen zu gefallen. Der Wiener Psychologe Sigmund Freud sah sie als Angst vor einer Gefahr, wie wir noch nicht kennen.

5. Phobie ist die Furcht vor konkreten Dingen und Umständen. Das reicht von der Angst vor engen Räumen (Fahrstuhl oder Tunnel), das Reisen mit Flugzeug oder Bahn oder vor Spinnen. Es kann auch die Angst vor Lärm, Prüfung, Schule oder Erröten sein. Aber es kann sich auch um Ängste vor sozialem Versagen handeln.

6. Hypochondrie ist eine Angst, krank zu sein, obwohl man organisch gesund ist. Die Bezeichnung Hypochonder wird oft als Bezeichnung für einen wehleidigen Menschen gebraucht. Das Herz flattert etwas, schon hat man Angst vor einem Herzinfarkt. Es zwickt irgendwo, schon fürchtet man, an Krebs erkrankt zu sein.

7. Herzneurose ist eine besonders intensive Form der Hypochondrie, die durch ihre Intensität über die anderen Ängste hinausgeht. Es ist eine spezifische Angst, einen Herzanfall zu erleiden, was zu heftigen Erregungszuständen führt, nicht selten gepaart mit Hyperventilation, was wiederum die Herzfrequenz nach oben jagt. Das führt oft zu Anrufen beim Notarzt oder zur Selbsteinweisung ins Krankenhaus.

8. Zwangsangst hat mit zwanghaftem Denken und Verhalten zu tun. Wenn jemand an einem Waschzwang leidet, hat er Angst vor Bakterien. Ein Mensch, der zu zwanghafter Ordnung neigt, hat Angst vor Chaos. Eine Person mit einem Reinlichkeitszwang hat Angst vor Schmutz. 9. Traumatische Angst entsteht in einer Situation, die psychisch nicht bewältigt werden kann. Beispiele: Erleben massiver Gewalt, schwere Unfälle, Naturkatastrophen, plötzliche schwere Krankheiten oder Verluste. Wenn diese Ereignisse nicht verarbeitet werden können, kommen mitunter Jahre bis Jahrzehnte danach die entsprechenden Gefühle und Zustände immer wieder hoch. Dabei spricht man von „Flashbacks“.

10. Generalisierte Angst begleitet einen Betroffenen rund um die Uhr. Man wacht morgens mit ihnen auf und schläft abends mit ihnen ein. Die Angst kann mit keinem erfassbaren Auslöser in Verbindung gebracht werden. Oder die Angst bezieht sich auf ein so weites Spektrum von potentiellen Auslösern, so dass sie praktisch immer da sind.

11. Panikattacken überfallen den Betroffenen plötzlich und unvorbereitet, entweder aufgrund konkreter Auslöser wie dem plötzlichen Verlust des Arbeitsplatzes, oder völlig unvorbereitet, etwa morgens in der Badewanne oder beim Autofahren. In der Regel treten sie nur einige Minuten lang auf und sind Zeichen einer körperlichen und psychischen Alarmreaktion.

12. Angst bei Persönlichkeitsstörungen ist schwer in Worte zu fassen. Letztlich handelt es sich um die Angst vor einem drohenden Verlust der Stabilität des „Selbst“ oder des „Ich“. Die Identität des Menschen droht auseinanderzufallen. Das kann massive Ängste auslösen. Man spricht auch von der selbstunsicheren Persönlichkeitsstörung.

13. Psychotische Angst ist eine Begleiterscheinung der Schizophenie (Halluzinationen wie Stimmenhören, Wahnvorstellungen und Denkstörungen sind häufige Symptome) und anderer schwerer psychischer Erkrankungen. Sie tritt insbesondere dann auf, wenn ein „gesunder“ Ich-Anteil spürt, dass er von der Psychose überrollt zu werden droht. Kurzum, es ist die Angst, im Wahnsinn verloren zu gehen.

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