top of page

Wussten Sie schon?

Der innere Dialog – Wie wir mit uns selbst sprechen, verändert unser Gehirn

Aktualisiert: vor 2 Tagen

Es gibt eine Stimme, die fast ununterbrochen in unserem Kopf spricht. Sie kommentiert, analysiert, bewertet – und beeinflusst damit tiefgreifend, wie wir uns selbst erleben und durchs Leben gehen.Diese Stimme ist unser innerer Dialog.

Doch was viele nicht wissen:Wie wir mit uns selbst sprechen, hat einen massiven Einfluss auf unsere psychische Gesundheit, unser Selbstwertgefühlund sogar auf unsere neuronalen Strukturen.


Was ist der innere Dialog überhaupt?

Der innere Dialog ist das, was wir innerlich über uns denken – eine ständige Kommunikation mit uns selbst. Er umfasst Gedanken wie:„Ich bin nicht gut genug“, „Das hätte ich besser machen müssen“ oder auch „Ich schaffe das!“

Er entsteht aus einem Zusammenspiel von früheren Erfahrungen, Prägungen, übernommenen Überzeugungen (meist aus der Kindheit) und den aktuellen Lebensumständen. Besonders prägend sind dabei die Stimmen der primären Bezugspersonen – sie prägen sich tief ein und bilden oft das Fundament unseres inneren Selbstgesprächs.


Psychologisch betrachtet: Warum ist der innere Dialog so mächtig?

In der Psychologie ist der innere Dialog eng mit dem Konzept des Selbstschemas verbunden – dem Bild, das wir von uns selbst haben. Dieses Selbstbild wird zu großen Teilen durch wiederholte Gedanken geprägt.Wiederholt man sich innerlich:

„Ich bin zu sensibel“,„Ich mache immer alles falsch“ oder„Ich bin nicht liebenswert“ –dann werden diese Aussagen zu festen Überzeugungen.

Das Gehirn unterscheidet nicht zwischen Realität und Vorstellung – wenn eine Botschaft oft genug wiederholt wird, speichert es sie als „Wahrheit“ ab.

Diese gedanklichen Muster wirken dann wie ein Filter: Wir nehmen nur noch wahr, was zur inneren Erzählung passt. Ein positives Feedback wird abgewertet – ein kritischer Blick wird überbewertet.


Neuronal betrachtet: Gedanken formen das Gehirn

Aus Sicht der Neurowissenschaften lässt sich sagen: Neuronen, die zusammen feuern, verbinden sich auch.Das bedeutet: Wiederholte Gedanken – insbesondere negative – verstärken die entsprechenden neuronalen Netzwerke. Der innere Kritiker wird dadurch mit der Zeit „lauter“, automatisierter und dominanter.

Je häufiger ein Gedanke gedacht wird, desto leichter ist er erneut abrufbar.Negative Gedanken über sich selbst werden so zur Gewohnheit – und können mit der Zeit sogar zu einer depressiven Grundhaltung beitragen.

Die gute Nachricht:Neuroplastizität – die Fähigkeit des Gehirns, sich zu verändern – erlaubt es uns, neue Denkgewohnheiten zu etablieren.Ein bewusster, wohlwollender innerer Dialog kann langfristig neuronale Strukturen verändern und heilsam wirken.


Was passiert, wenn der innere Dialog toxisch ist?

Ein negativer innerer Dialog wirkt wie ein permanenter innerer Stressor.Er erhöht das Level des Stresshormons Cortisol, versetzt den Körper in einen unterschwelligen Alarmzustand – und führt langfristig zu Erschöpfung, Selbstwertproblemen, innerer Anspannung oder sogar psychosomatischen Beschwerden.

Er kann:

  • Ängste verstärken

  • Entscheidungen blockieren

  • Beziehungen belasten

  • Lebensfreude dämpfen

Viele psychische Beschwerden wie Depressionen, Angststörungen oder chronisches Stresserleben haben ihre Wurzeln in einem abwertenden inneren Dialog.


Wie kann ein gesunder innerer Dialog aussehen?

Ein gesunder innerer Dialog ist:

  • achtsam statt impulsiv

  • wohlwollend statt abwertend

  • ermutigend statt entmutigend

Das bedeutet nicht, sich alles schönzureden. Sondern: Realistisch, liebevoll und unterstützend mit sich selbst zu sprechen – so, wie man es einem guten Freund gegenüber tun würde.

Beispiele:

Statt: „Ich habe schon wieder versagt“Lieber: „Das war nicht optimal – aber ich kann daraus lernen.“
Statt: „Ich bin nicht gut genug“Lieber: „Ich gebe mein Bestes – und das ist genug für heute.“

Wie kann der innere Dialog verändert werden?

Veränderung beginnt mit Bewusstheit. Nur was erkannt wird, kann auch verändert werden.

1. Beobachten statt bewerten

Werde zumr Beobachterin deines inneren Dialogs. Welche Sätze wiederholen sich? Welche „Stimmen“ sind dominant?

2. Identifizieren von Ursprung und Prägung

Woher kommen diese Gedanken? Sind es wirklich die eigenen? Oder Stimmen aus der Vergangenheit?

3. Umformulieren & Alternativen finden

Finde neue Formulierungen, die realistischer, freundlicher und konstruktiver sind.

4. Visualisierungen & Journaling

Das schriftliche Festhalten von positiven Selbstbekräftigungen („Affirmationen“) oder innerem Dialog kann helfen, neuronale Muster zu verändern.

5. Psychologische Unterstützung suchen

In Coachings oder therapeutischen Gesprächen können tieferliegende Glaubensmuster erkannt und nachhaltig verändert werden.


Fazit: Die Art, wie wir mit uns selbst sprechen, verändert alles

Der innere Dialog beeinflusst, wie wir uns fühlen, wie wir handeln – und wie wir uns selbst erleben.

Er kann uns kleinhalten – oder stärken.Er kann Stress erzeugen – oder innere Sicherheit.Er kann ein innerer Kritiker sein – oder ein mitfühlender Begleiter.

Die Entscheidung beginnt mit dem Bewusstwerden.Mit dem ersten Moment, in dem wir uns fragen:

„Würde ich so auch mit einem Menschen sprechen, den ich liebe?“

Vielleicht ist jetzt ein guter Moment, die Stimme in sich selbst liebevoll neu auszurichten.




 
 
 

Comentários


Featured Posts
Archive

HEILERLAUBNIS

Heilerlaubnis nach dem Heilpraktikergesetz, eingeschränkt auf den Bereich der Psychotherapie, §1 Abs.3 Heilpraktikergesetz erteilt vom Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München (Bayern).

  • Tumblr Social Icon
  • Facebook
  • LinkedIn Social Icon
  • Instagram
  • Weißes Xing

KONTAKTAUFNAHME

0 151 - 55 21 22 23

praxis@benita-feller.de

bottom of page