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Wussten Sie schon?

Informationssucht - Wenn das Internet nie schläft

Morgens klingelt der Handywecker, danach werden erst einmal die neuesten Nachrichten gecheckt und auch gleich noch was wettertechnisch auf einen zukommt. Achja und die Schrittzahl hat gestern auch nicht gepasst. Das muss heute noch genauer kontrolliert werden. Habe ich gestern auch allen geantwortet oder warum haben die noch nicht geantwortet oder die Nachricht war schon sehr unterkühlt, habe ich etwas falsch gemacht? So landen wir im selbstgemachten Kommunikationsstress! Ist das wirklich die Welt, in der wir leben wollen? Die meisten würden jetzt JA sagen. Aber ist das auch das Leben, was uns gut tut? Interessant ist, dass sogar China gegen die Internetsucht etwas zu unternehmen versucht und will die Smartphone und Tablett-Nutzung bei Kindern und Jugendlichen einschränken. Schwierig, wenn man doch bereits in der Schule die Kinder ans Tablett und vor den Computer setzt.

Getrieben von der Angst etwas zu verpassen, informieren wir uns ständig und überall. Aber was wir seltenst bekommen ist Klarheit. Es kostet viel (Lebens-)Zeit und Nerven, um diese ganzen Informationen aufzunehmen, zu analysieren und abzuspeichern. So landen vielen von uns in der Überforderung und oft bleibt das eigentlich Wichtigste auf der Strecke - die Familie, die Beziehung!

Mein Eindruckt ist, nach einigen Jahren mit Smartphone & co., treten jetzt nach und nach die Nebenwirkungen zutage. In meiner Praxis erlebe ich immer mehr Menschen, die gegen die Informationssucht/Internetsucht etwas aktiv unternehmen. Sie setzten sich ganz klare Grenzen in denen sie sich informieren und versuchen so eine gute Balance zu finden. Manchmal ist es aber nicht so einfach das Handy wegzulegen.


Indizien der Internetsucht

1. Sie checken Ihre E-Mails, Facebook, News oder andere soziale Netzwerke zum ersten Mal noch vor dem Frühstück und zum letzten Mal direkt vor dem Schlafengehen abends im Bett. Sie sind ständig mit Ihrem Mobilgerät online, wenn Sie nicht zu Hause oder im Büro sind. Sie sitzen lieber vor dem Computer, anstatt nach draußen zu gehen, Sport zu machen oder Zeit mit anderen Menschen zu verbringen. 2. Wenn Sie sich doch mit anderen Menschen treffen, posten Sie neue Statusmeldungen bei Facebook, Twitter oder Instagram und schreiben ständig SMS und Emails. Wichtige Arbeit bleibt bei Ihnen liegen, weil Sie Ihre Nachrichten checken müssen und keine Zeit für andere Sachen haben. 3. Sie können sich beim besten Willen nicht vorstellen, einen ganzen Tag offline zu verbringen. Es macht Sie unruhig, wenn Sie für ein paar Minuten offline sind.

Sollten Sie eine Vielzahl dieser Fragen für sich mit „Ja“ beantwortet haben, so sollten Sie diesen genaueren Test durchführen:


Wie kann ich mein Verhalten ändern?


Schritt 1 : Selbstbeobachtung

Wann tritt das unerwünschte Online-Surfen am häufigsten auf? Während der Mittagspause verbringen Sie Ihre Zeit auf Facebook anstatt sich mit Ihren Kollegen zu unterhalten? Bevor Sie sich einer wichtigen Aufgabe widmen, nehmen Sie sich die Zeit, die neuesten Musikvideos anzusehen? Identifizieren Sie den häufigsten Auslöser für dieses Verhalten und notieren Sie ihn.

Schritt 2: Alte Gewohnheiten ersetzen

Was könnten Sie stattdessen tun, anstatt Ihrer gewohnten Internetabhängigkeit nachzugeben? Diese neuen Aktivitäten sollten einfach sein und innerhalb von 5 Minuten umsetzbar sein. Es ist wichtig, dass diese Aktivitäten für Sie positiv sind. Wie wäre es, die Zeit in Bus und Bahn für Meditation zu nutzen, anstatt im Internet zu surfen? Oder könnten Sie einfach einen Schluck Wasser trinken, wenn der Drang zum Öffnen des Browsers aufkommt? Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und entwickeln Sie Ihren eigenen persönlichen "Gewohnheitskiller".

Schritt 3: Konsequent sein

Wenn Sie Ihre Gewohnheit wirklich ändern möchten, ist es entscheidend, den neuen Auslöser konsequent zu verwenden. Andernfalls wird Ihr Gehirn die alte Konditionierung nicht überschreiben. Seien Sie also klüger als Ihre grauen Zellen und nehmen Sie die Kontrolle über Ihr Verhalten zurück.


Ich bin dann mal offline!

In der modernen Welt bleibt niemand verschont, das richtige Gleichgewicht beim Online-Sein zu finden. Hier sind einige Tipps, um gesund mit dem Internet und den verfügbaren Ressourcen umzugehen:

  1. Nehmen Sie sich Zeit für "Offline-Aktivitäten": Beim Sport, im Restaurant oder im Kino ist das Internet oft nicht notwendig. Genießen Sie diese Momente ohne Ablenkung.

  2. Arbeiten Sie ungestört: Priorisieren Sie Ihre Tagesziele und überlegen Sie, was heute am wichtigsten ist. Schalten Sie akustische Benachrichtigungen für E-Mails aus und konzentrieren Sie sich vollständig auf Ihre Arbeit.

  3. Planen Sie spezifische Zeiten für Informationsquellen ein: Wenn Sie sich täglich über aktuelle Geschehnisse auf dem Laufenden halten möchten, blockieren Sie feste Zeitblöcke, die Sie nur für diesen Zweck nutzen.

  4. Überlegen Sie, welche Quellen Sie wirklich benötigen: Stellen Sie sich die Frage, ob das Besuchen jeder Webseite einen konkreten Nutzen für Sie hat oder ob das Surfen zur Gewohnheit geworden ist. Reduzieren Sie Ihre Online-Aktivitäten und wählen Sie gezielt aus.

  5. Schenken Sie Ihrer Aufmerksamkeit Bedeutung: Wenn Sie Ihre Pause mit Kollegen verbringen, widmen Sie ihnen Ihre volle Aufmerksamkeit, anstatt dem Telefon. Genießen Sie bewusst kleine Momente, wie das Trinken eines köstlichen Kaffees, und schenken Sie diesen Augenblicken Ihre Aufmerksamkeit. Diese Momente können sehr bereichernd sein, wenn Sie ihnen die gebührende Beachtung schenken.



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Ein Erfahrungsbericht:





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