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Wussten Sie schon?

Selbstregulation – Warum wir in der Kindheit lernen sollten, mit Gefühlen umzugehen (und wie wir es nachholen können)

Wie wir mit Stress, Emotionen und innerer Unruhe umgehen, entscheidet über unser gesamtes Leben – Beziehungen, Gesundheit, Beruf. Die Fähigkeit, sich selbst zu regulieren, ist kein Talent, sondern ein Ergebnis von Bindung, Entwicklung – oder bewusster Nachreifung.


Psychologische Perspektive

Selbstregulation meint die Fähigkeit, innere Zustände – wie Angst, Wut, Überforderung – so zu steuern, dass sie nicht dysfunktional ausagiert oder unterdrückt werden.

Diese Fähigkeit wird in der Kindheit durch Co-Regulation entwickelt:

  • Ein Baby kann sich nicht selbst beruhigen. Es braucht eine regulierende Bezugsperson.

  • Wird es gesehen, gehalten, getröstet – wächst Vertrauen: „Ich bin sicher.“

  • Daraus entsteht die Fähigkeit zur Selbstberuhigung.

Fehlt diese Erfahrung, ist das Nervensystem instabil. Erwachsene erleben dann z. B.:

  • chronischen Stress

  • Angstzustände

  • Schwierigkeiten, sich zu beruhigen


Philosophische Perspektive

In östlichen Lehren gilt Selbstregulation als eine Form von Selbst-Meisterung:Nicht, weil Gefühle vermieden werden – sondern weil der Mensch mit ihnen in Bewusstheit lebt.

"Der Weise fühlt Wut – aber handelt nicht aus ihr heraus."

Selbstregulation ist die Fähigkeit, mit dem Leben zu fließen, ohne unterzugehen. Sie ist keine Kontrolle – sondern Hingabe mit innerer Stabilität.Auch westliche Philosophen wie Nietzsche oder Kierkegaard sahen die Fähigkeit zur Affektdistanzierung als Zeichen innerer Reife und Selbstkenntnis.


Neurobiologische Perspektive

Die Fähigkeit zur Selbstregulation hängt eng mit dem autonomen Nervensystem zusammen – insbesondere mit dem ventralen Vagusnerv.

  • Ist dieser gut aktiv, fühlen wir uns sicher, verbunden, ruhig.

  • Ist er blockiert (z. B. durch Trauma), dominieren Kampf-Flucht-Reaktionen oder Erstarrung.

Fehlt die Regulation, zeigt sich das u. a. in:

  • Überforderung im Alltag

  • innerer Druck

  • psychosomatischen Beschwerden

Die gute Nachricht: Der Vagusnerv ist trainierbar.Durch:

  • Atemtechniken

  • Polyvagal-basierte Körperübungen

  • Bindungsarbeit

  • Meditation

  • regelmäßige achtsame Selbstwahrnehmung

… kann ein dysreguliertes System wieder ins Gleichgewicht kommen.


Fazit

Selbstregulation ist eine lebenswichtige Fähigkeit – für innere Sicherheit, Beziehungskompetenz und seelische Gesundheit.Wer sie als Kind nicht erlernen konnte, kann sie nachreifen. Und sich damit selbst geben, was einst gefehlt hat: Halt in sich selbst.




 
 
 

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