Wenn die Hormone Achterbahn fahren – Wie ständige Erreichbarkeit unser Hormonsystem verändert
- info44776
- 17. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Was viele nicht wissen: Unser Hormonsystem reagiert feinfühlig auf unsere digitale Lebensweise. Je mehr Reize, Erwartungen und Unterbrechungen wir erleben, desto mehr geraten bestimmte hormonelle Prozesse aus dem Gleichgewicht. Die wichtigsten Player im Überblick:
🧠 Cortisol – Das Stresshormon
Cortisol wird in der Nebennierenrinde produziert und ist eigentlich lebenswichtig. Es hilft uns, in Gefahrensituationen schnell zu reagieren. Problematisch wird es, wenn der Cortisolspiegel dauerhaft erhöht ist – wie es bei ständigem Multitasking, Deadline-Druck oder digitaler Reizüberflutung der Fall sein kann. Folgen:
Erhöhte Reizbarkeit
Schlafstörungen
Gewichtszunahme (v. a. im Bauchbereich)
Immunschwäche
Erhöhtes Risiko für Depressionen und Angststörungen
💡 Dopamin – Das Belohnungshormon
Jede neue Nachricht, jeder Like, jeder Ping löst einen kleinen Dopamin-Kick aus. Das ist der Grund, warum wir oft reflexartig zum Handy greifen. Aber: Wird dieses System zu häufig aktiviert, stumpft es ab. Langfristig kann das zu folgenden Effekten führen:
Abnahme der Motivation
Gefühl innerer Leere
Steigendes Suchtverhalten (z. B. endloses Scrollen ohne Freude)
Probleme bei der Emotionsregulation
🌙 Melatonin – Das Schlafhormon
Melatonin wird bei Dunkelheit ausgeschüttet – vor allem abends. Das blaue Licht von Bildschirmen (Smartphone, Laptop, Fernseher) hemmt jedoch die Produktion von Melatonin massiv. Die Folge:
Einschlafprobleme
Weniger Tiefschlafphasen
Chronische Müdigkeit am Tag
Schwächung der kognitiven Leistungsfähigkeit
❤️ Oxytocin – Das Bindungshormon
Oxytocin wird durch echte soziale Nähe aktiviert – durch Berührungen, Gespräche, Blickkontakt. In der digitalen Welt bleiben diese Signale oft aus. Soziale Interaktionen via Messenger oder Videochat reichen nicht aus, um unser Bedürfnis nach echter Verbindung zu stillen. Die Folge:
Gefühl von Einsamkeit trotz „Vernetzung“
Abnahme von Empathie
Schwierigkeiten, sich emotional verbunden zu fühlen
Was wir daraus lernen können:
Unsere Hormone brauchen Pausen, Rhythmus und echte Verbindung, um uns in Balance zu halten. Ein bewusster Umgang mit digitalen Medien ist also kein „Nice-to-have“, sondern eine Frage von mentaler und körperlicher Gesundheit.
Tipp: Rituale wie ein "Handy-freier Abend", bewusste Offline-Zeiten und echte Gespräche im Alltag können helfen, wieder in einen gesunden hormonellen Flow zu kommen.

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