Alles gleichzeitig funktioniert nicht: Der Mythos des Multitaskings
Multitasking - ein Konzept, das uns verspricht, Zeit zu sparen und unsere Effizienz zu steigern. Doch ist das wirklich der Fall? Die Realität sieht anders aus. Multitasking ist ein Mythos, der unsere Leistungsfähigkeit eher mindert als steigert.
Forscher der Universität Utah führten einen Test durch, bei dem Versuchspersonen am Steuer eines Fahrsimulators telefonierten und gleichzeitig eine SMS verfassten. Das Ergebnis war alarmierend: Die Leistungsfähigkeit sank um mindestens 40 Prozent, die Stresswerte stiegen erheblich und die Fehlerquote war vergleichbar hoch mit der von betrunkenen Fahrern. Ein weiterer Test an der Harvard University zeigte ähnliche Ergebnisse: Selbst hochbegabte Studenten schnitten in Gedächtnistests schlechter ab, wenn sie mehrere Aufgaben gleichzeitig bearbeiteten.
Neurowissenschaftler und Arbeitspsychologen bestätigen, dass das menschliche Gehirn gar nicht für Multitasking gemacht ist. Es kann sich nur auf eine oder maximal zwei komplexe Tätigkeiten gleichzeitig konzentrieren. Das Gehirn wechselt lediglich rasant zwischen den Aufgaben hin und her, was dazu führt, dass wir nur die Hälfte davon wirklich mitbekommen.
Eine Studie der Universität Stanford zeigt, dass weniger erfahrene Multitasker oft besser abschneiden als erfahrene. Sie sind besser darin, relevante von irrelevanten Informationen zu unterscheiden. Dies unterstreicht, dass Multitasking nicht nur ineffektiv ist, sondern auch die Fähigkeit zur Informationsverarbeitung beeinträchtigen kann.
In einer Welt, die von ständiger Ablenkung geprägt ist, sollten wir uns bewusst machen, dass Multitasking keine Lösung ist. Es mindert unsere Produktivität, erhöht den Stress und kann sogar zu gefährlichen Situationen führen. Statt mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, sollten wir uns darauf konzentrieren, eine Aufgabe nach der anderen mit voller Aufmerksamkeit zu erledigen. So können wir effektiver arbeiten und bessere Ergebnisse erzielen.
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