Der stille Druck: Warum emotionale Erschöpfung oft nicht sichtbar ist – aber uns langsam auffrisst
- info44776
- 16. Mai
- 1 Min. Lesezeit
Emotional erschöpft – aber noch funktionierend.Viele Menschen erleben heute einen Zustand chronischer innerer Anspannung. Sie leisten, lächeln, kümmern sich – aber innerlich wird es immer leerer.Diese Form der Erschöpfung ist nicht laut. Sie zeigt sich oft subtil – aber sie hat Wirkung.
Was ist emotionale Erschöpfung?
Emotionale Erschöpfung ist ein Zustand, in dem die inneren Ressourcen dauerhaft überfordert sind. Man fühlt sich ausgelaugt, reizbar, leer oder wie „abgekoppelt“ vom eigenen Leben.Im Gegensatz zu akutem Stress ist es ein schleichender Prozess – häufig über Monate oder Jahre.
Wer ist besonders betroffen?
Hochsensible Menschen
Menschen mit starkem Verantwortungsgefühl
Personen mit hohem Leistungsanspruch
Menschen in Pflege-, Sozial- oder therapeutischen Berufen
Eltern oder pflegende Angehörige
Die neurobiologische Seite
Chronischer Stress beeinflusst das vegetative Nervensystem. Der Sympathikus (Aktivierung) dominiert, der Parasympathikus (Erholung) kommt zu kurz.Cortisolwerte steigen, der Schlaf leidet, das Immunsystem wird geschwächt. Das Gehirn „merkt“ sich diesen Zustand – das Stressnetzwerk bleibt aktiv.
Typische Anzeichen
Müdigkeit trotz Schlaf
Lustlosigkeit, Rückzug
erhöhte Reizbarkeit, emotionale Abstumpfung
Gefühl innerer Leere oder „Funktionieren“
psychosomatische Beschwerden
Was hilft?
Radikale Erlaubnis zur Pause: Wer immer „durchzieht“, braucht eine Gegenbewegung: bewusste Entschleunigung.
Selbstfürsorge neu lernen: Nicht als To-do, sondern als Haltung.
Emotional entlasten: Gefühle brauchen Raum – durch Gespräche, Schreiben, Therapie.
Rituale und Rhythmen finden: Der Körper liebt Wiederholungen – sie beruhigen.
Sich selbst wieder begegnen: Was tut wirklich gut? Was fehlt? Wer bin ich jenseits der Leistung?
Fazit:
Emotionale Erschöpfung ist keine Schwäche – sondern ein ernstzunehmender Zustand. Sie verdient Mitgefühl, Aufmerksamkeit und Veränderung. Wer sich erlaubt, wieder bei sich anzukommen, findet oft nicht nur Energie – sondern auch Sinn.

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