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Wussten Sie schon?

Teil 3 - Emotionale Gewalt - Wie erkenne ich einen Narzissten?

"Emotionale Gewalt ist das Thema, das immer mehr Präsenz in der Öffentlichkeit bekommt. Und es ist gut so, denn diese Art von Gewalt ist ebenso wie körperliche Gewalt gefährlich und sollte als solche auch erkannt werden.

Leider ist sie immer schwer nachweisbar, denn sie spielt sich in der Regel ohne Zeugen, zwischen zwei Personen, meistens innerhalb von vier Wänden, höchstens vor den Augen der Kinder ab.

Es handelt sich, symbolisch gesagt, um die Vergewaltigung der Seele, die oft jahrelang, Tag ein und Tag aus vollzogen wird. Überwiegend sind die Frauen Opfer und Männer die Täter, die sehr wahrscheinlich an einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leiden, die aber „amtlich“ nicht diagnostiziert wurden. Die Narzissten suchen einen Psychotherapeuten sehr selten auf (das tun ihre Angehörigen), denn ihnen geht es am meisten gut. Nur, wenn ihr Leidensdruck zu hoch wird besteht die Chance, dass sie sich hilfesuchend an einem Psychotherapeuten oder Arzt wenden. Wenn Sie zum Beispiel ihren Arbeitsplatz verlieren, oder wenn die Quelle ihrer narzisstischen Zufuhr unerwartet versiegt oder wenn ihre dunkle Seite von anderen, außerhalb der Partnerschaft, aufgedeckt wird. Einem Narzissten fällt gerade das besonders schwer; wenn sein lebenslang gebautes künstliches Konstrukt des charmanten, hilfsbereiten, vertrauensvollen, verlässlichen und liebenswerten Mannes vor den Augen der Öffentlichkeit (im Kreis seinen Bekannten, Freunde und Arbeitskollegen) zusammenbricht und er entblößt, mit allen seinen charakterlichen Defiziten dasteht. Es ist keine Seltenheit, dass sie in solchen Situationen eine Depression entwickeln, die sich bis zum Suizidgedanken steigern kann.

Nun, dazu kommt es in der Praxis, wie gesagt, eher selten. Sie sind regelrechte Künstler der Täuschung und ihre Entlarvung gelingt nicht so schnell, wenn überhaupt.

Aber, es gibt doch ein paar Verhaltensweisen an denen man narzisstisch gestörte Männer rechtzeitig erkennen kann:

  1. Achten Sie auf ihre Taten. Männer mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung können zwar schön reden, tun aber fast nichts davon, wovon sie reden.

  2. In der ersten Eroberungsphase geben sie sich als Ihre „verwandte Seele“. Sie verstehen Sie blendend, so gut wie noch niemand zuvor, und sie haben genau das Gleiche wie Sie (- Was für ein Zufall! – ) in ihrem Leben erlebt!

  3. Sie schleimen bei Ihnen: Sie sind die beste Frau, die er je getroffen hat, sie sind die Schlauste (bis jetzt habe er nur die Dummen gehabt, erzählt er), sie sind die Schönste, kurz gesagt – Sie sind für ihn wie ein Lottogewinn und er ist dem lieben Gott furchtbar dankbar, dass er ihm gerade Sie in sein Leben geschickt hat! (sagt er)

  4. Er ist aufdringlich, ruft jeden Tag an, oft auch mehrere Male am Tag, schreibt Ihnen Nachrichten beginnend mit „Guten Morgen, meine Liebe“ bis zum „Guten Nacht Allerliebste!“ Das, was er macht, heißt in dem psychologischen Jargon – lovebombing.

  5. Natürlich, er möchte Sie sofort heiraten und/oder mit Ihnen unter einem Dach wohnen, denn so einen Schatz, darf er nicht aus den Augen verlieren, geschweige gänzlich verlieren.

  6. Ah, ja, er betont immer wieder, dass Sie etwas ganz besonderes sind, so wird mit Ihnen eine harmonische, lebenslange Partnerschaft möglich sein, was nicht der Fall war mit allen seinen Ex-Frauen (deren Zahl im Übrigen sehr beträchtlich ist). An dem Scheitern seiner vergangenen Beziehungen sind immer diese dummen, undankbaren Frauen schuld und er war nur ihr Opfer!

Solche Geschichten wird Ihnen ein normaler Mann nie erzählen und ebenso würde er sich nie so verhalten. Ja, es schmeichelt einem bzw. jeder Frau, wenn sie rhetorisch (überwiegend nur durch Worte, die Taten sind äußerste Seltenheit) in den Himmel gehoben wird, aber man darf nicht vergessen; es handelt sich um eine psychologische Strategie, die Sie letztendlich in psychische und emotionale Abhängigkeit führen wird.

Und wenn Sie das werden, dann steht ihr Wohlbefinden und das Glücksgefühl vollkommen in fremden Händen. Jemand anderer entscheidet darüber wann Sie glücklich sein dürfen und wann er Sie psychisch zum Boden niederschmettern wird. An dieser Stelle beginnt die emotionale Misshandlung. Das ständige Wechselbad der Gefühle, sowie die Ungewissheit darüber, was auf einen im nächsten Moment zukommt. Auch das ständiges Bemühen um die Harmonie in der Beziehung, kostet enorm viel psychische Kraft. Da aber niemand so viel Kraft hat, ist eine psychiatrische Einrichtung am Ende der ganzen Geschichte keine Seltenheit…"

Ein Artikel von Ana Blom - Welt der Spiritualität

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