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Wussten Sie schon?

Der Sinn des Lebens – Warum wir ihn nicht finden, wenn wir ihn krampfhaft suchen

Die große Frage, die uns nie loslässt

Was ist der Sinn des Lebens?

Eine Frage, die jede Generation sich aufs Neue stellt. Sie begegnet uns in Krisen, in Momenten der Leere, nach Schicksalsschlägen oder dann, wenn wir eigentlich „alles haben“ – und dennoch eine innere Unruhe bleibt.

Die Frage nach dem Sinn ist keine bloße intellektuelle Spielerei. Sie ist zutiefst menschlich. Und existenziell. Denn ohne erlebten Sinn, so zeigen psychologische Studien und therapeutische Erfahrungen, beginnen Menschen, innerlich zu verdorren.Sie spüren sich selbst nicht mehr. Oder leben ein Leben im Autopilot, scheinbar erfolgreich, aber innerlich leer.

Doch warum ist die Sinnfrage in unserer Zeit besonders brisant?


Teil 1: Der Mensch als sinnsuchendes Wesen

Viktor Frankl, Psychiater und Holocaust-Überlebender, formulierte es so:

„Der Mensch ist auf Sinn hin geschaffen.“

Für Frankl war es nicht das Glück oder das Streben nach Lust, das den Menschen antreibt – sondern der Wunsch, sein Dasein als bedeutsam zu erleben. Wer in der Lage ist, selbst dem Leid einen Sinn zu geben, überlebt.Wer keinen Sinn mehr sieht, verliert sich – in Depression, Zynismus oder innerer Leere.

Sinn zu erleben, ist psychologisch betrachtet ein Schutzfaktor gegen psychische Erkrankungen. Menschen, die sich als verbunden, gebraucht und zielgerichtet erleben, zeigen eine höhere Resilienz gegenüber Belastungen und ein besseres Selbstwertgefühl.


Teil 2: Die moderne Falle – Wenn Sinn zur Aufgabe wird

In unserer Leistungsgesellschaft ist auch die Sinnfrage selbst unter Druck geraten.Sinn soll nicht mehr entstehen, sondern gefunden werden. Möglichst effizient. Möglichst groß. Möglichst „instagrammable“.

Viele Menschen glauben heute, dass sie erst dann einen wertvollen Platz im Leben einnehmen, wenn sie eine „Mission“ gefunden haben. Eine Berufung. Einen Purpose.

Doch genau hier liegt ein Paradox:Je mehr wir versuchen, den Sinn des Lebens zu konstruieren, desto weiter entfernen wir uns von ihm. Denn Sinn ist keine Idee. Kein Ziel auf einer To-do-Liste. Er lässt sich nicht erzwingen – nur erleben.Und er ist meist nicht laut. Sondern leise.


Teil 3: Wie entsteht Sinn – psychologisch betrachtet

Sinn entsteht im Erleben von:

  • Verbundenheit (mit sich selbst, mit anderen, mit etwas Größerem)

  • Selbstwirksamkeit (ich kann etwas bewirken)

  • Kohärenz (das Leben erscheint in sich stimmig und verstehbar)

  • Transzendenz (ich spüre, dass es mehr gibt als das Ego)

Studien zeigen, dass Menschen, die alltägliche Handlungen als sinnvoll erleben, zufriedener und stabiler sind als jene, die auf den großen „Lebenssinn“ warten.Ein Gespräch, das berührt. Eine Blume, die man gießt. Eine Aufgabe, in der man aufgeht.Diese Momente sind der Sinn.


Teil 4: Philosophisch betrachtet – Der Mensch als Schöpfer von Bedeutung

Die Existenzphilosophie, etwa bei Jean-Paul Sartre oder Albert Camus, geht noch einen Schritt weiter. Sie sagt:

Das Leben hat keinen vorgegebenen Sinn. Aber wir sind frei, ihm einen zu geben.

Diese Freiheit ist schön – und beängstigend. Denn sie verlangt Verantwortung.Wenn Sinn nicht mehr von außen kommt (Gott, Staat, Familie), dann müssen wir selbst entscheiden:Wofür stehe ich auf? Wozu sage ich Ja? Woran will ich nicht mehr glauben?

Sinn wird dann zur inneren Haltung – nicht zur äußeren Erklärung.


Teil 5: Warum viele heute den Sinn verlieren

Unsere Zeit ist geprägt von:

  • Reizüberflutung (ständig online, ständig Vergleiche)

  • Individualismus (jeder ist für alles selbst verantwortlich)

  • Entwurzelung (wenig kollektive Rituale oder tragende Gemeinschaften)

  • Entfremdung (zwischen Tun und innerem Bezug)

Diese Faktoren führen dazu, dass viele Menschen funktionieren, aber nicht mehr leben.Sie leisten, aber spüren keine Bedeutung.Sie konsumieren, aber fühlen keine Fülle.

Und oft suchen sie den „Fehler“ bei sich. Doch die Leere, die viele erleben, ist auch ein gesellschaftliches Phänomen.


Teil 6: Der Weg zurück – Wie wir wieder Sinn erleben können

Psychologisch und philosophisch gesehen, braucht es einen Perspektivwechsel:

  1. Vom Suchen zum Sein: Sinn entsteht durch Anwesenheit im Moment.

  2. Vom Ziel zur Beziehung: Sinn ist oft kein „Was“, sondern ein „Wie“. Wie ich da bin. Wie ich mich verbinde.

  3. Vom Außen zum Innen: Nicht: Was erwarten andere? Sondern: Was fühlt sich für mich wahr an?

  4. Vom Druck zur Hingabe: Leben ist kein Projekt – sondern ein Prozess.

Kleine Schritte, große Wirkung:

  • Ein Spaziergang, bei dem man die Welt bewusst wahrnimmt

  • Eine ehrliche Begegnung ohne Maske

  • Eine Aufgabe, der man sich ganz widmet

Hier entsteht Sinn. Nicht spektakulär. Aber echt.


Fazit: Sinn ist nichts, das man finden muss – sondern etwas, das man wieder fühlen darf.

Der Sinn des Lebens ist vielleicht nicht eine einzelne große Antwort.Sondern viele kleine Wahrheiten, die sich im Erleben offenbaren –wenn wir aufhören, sie im Außen zu suchen,und beginnen, dem Leben von innen her zu begegnen.




 
 
 

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Heilerlaubnis nach dem Heilpraktikergesetz, eingeschränkt auf den Bereich der Psychotherapie, §1 Abs.3 Heilpraktikergesetz erteilt vom Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München (Bayern).

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