Digitale Erschöpfung – Wie unser Gehirn unter Reizüberflutung leidet
- info44776
- 7. Mai
- 1 Min. Lesezeit
Ständige Erreichbarkeit, unzählige Tabs, eine Flut an Nachrichten – unser Alltag ist digital überfrachtet. Während die Technologie weiter Tempo aufnimmt, sendet unser Gehirn längst SOS. Viele Menschen erleben heute Symptome digitaler Erschöpfung, ohne sie als solche zu erkennen.
Was bedeutet digitale Erschöpfung?
Digitale Erschöpfung ist ein Zustand chronischer mentaler Überforderung durch Bildschirmnutzung, Reizüberflutung und Informationsdichte. Sie äußert sich durch:
Konzentrationsprobleme
innere Unruhe
Reizbarkeit
Schlafstörungen
emotionale Erschöpfung
Neurologische Hintergründe
Das Gehirn ist nicht dafür gemacht, ständig neue Reize in kurzer Zeit zu verarbeiten. Durch die permanente Stimulation entsteht eine Überaktivierung:
Das Belohnungssystem wird ständig angesprochen → Dopaminspiegel schwanken
Die Amygdala bleibt aktiv → chronische Reizbereitschaft
Der präfrontale Kortex wird überfordert → reduzierte Entscheidungsfähigkeit
Zudem führt Multitasking (z. B. zwischen Mails, Social Media, Gesprächen springen) nachweislich zu einem Rückgang der kognitiven Leistungsfähigkeit.
Psychologische Folgen
Verlust der Fähigkeit zu tiefer Konzentration (Deep Work)
Stress durch Vergleich (Social Media)
Überflutung durch Fremdmeinungen → Verlust eigener Klarheit
Erschwerte emotionale Regulation durch ständige Ablenkung
Was hilft?
Digitale Achtsamkeit: bewusste Medienzeiten, gezielter Konsum
Reizreduktion: Notifications deaktivieren, Fokuszeiten blockieren
Offline-Zeiten: z. B. ein „digitaler Sabbat“ am Wochenende
Natur & Bewegung: fördern die Rückregulation des Nervensystems
Fazit
Digitale Angebote sind hilfreich – solange sie bewusst genutzt werden. Ohne Grenzen wird das digitale Leben zur Belastung für Körper und Geist. Wer sein Gehirn schützt, schützt nicht nur seine mentale Gesundheit, sondern auch seine Lebensqualität.

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