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Wussten Sie schon?

Wissenschaft weiß weniger, als wir glauben – und warum das für unsere Gesundheit entscheidend ist

Wir leben in einer Zeit, in der Wissenschaft als nahezu unfehlbar gilt. Wir verlassen uns auf medizinische Leitlinien, auf Laborwerte, auf bildgebende Verfahren und auf Aussagen von Expertinnen und Experten. Und doch zeigt sich immer wieder:

Die Wissenschaft weiß viel weniger, als wir zu wissen glauben.


Das ist kein Angriff auf Forschung – im Gegenteil. Es ist eine Erinnerung daran, dass Wissenschaft ein Prozess ist, kein Besitzstand. Ein ständiges Hinterfragen, ein ständiges Revidieren, ein immer weiter Forschen.

Und gerade in Psychologie, Neurowissenschaft und Medizin wird deutlich, wie viele Phänomene wir noch nicht verstehen.


Der Placebo-Effekt – das größte Rätsel der modernen Medizin

Der Placebo-Effekt ist eines der bestuntersuchten und zugleich meistunterschätzten Phänomene der Medizin.

Menschen bekommen eine Tablette ohne Wirkstoff – und Schmerzen verschwinden. Depressionen bessern sich. Wunden heilen schneller. Sogar neurologische Muster im Gehirn verändern sich messbar.

Und das Faszinierendste:

Das funktioniert selbst dann, wenn Patientinnen und Patienten wissen, dass es ein Placebo ist.


Damit stellt der Placebo-Effekt eine Grundannahme der westlichen Medizin infrage:Dass Heilung ausschließlich durch pharmakologische, messbare Wirkstoffe entsteht.


Er zeigt uns:

Der Geist heilt den Körper stärker, als wir bisher verstanden haben.


Wenn Worte krank machen – und heilen können

So mächtig Placebos sind, so zerstörerisch kann das Gegenteil wirken: der Nocebo-Effekt.

Das passiert, wenn Ärztinnen und Ärzte unbedacht negative Erwartungen kommunizieren:

  • „Da kann man nichts mehr machen.“

  • „Damit müssen Sie leben.“

  • „Das wird irgendwann zum Tod führen.“

Solche Sätze sind nicht neutral.Sie haben Gewicht.Sie kommen von einer Fachperson, einer Instanz, der wir vertrauen.

Neurologisch betrachtet aktivieren sie Stresssysteme, verändern Hormonlagen, verstärken Schmerzverarbeitung und können den Heilungsprozess konkret verschlechtern.

Eine Diagnose ist also niemals nur ein Befund – sie ist ein mentales Programm, das Wirkung entfaltet. Und kein medizinisches Gerät der Welt kann messen, wie tief solche Worte ins Nervensystem greifen.


Warum Ärzte und Pflegekräfte in Kommunikationspsychologie geschult sein sollten

Aus psychologischer und ökonomischer Sicht könnte ein großer Teil medizinischer Kosten eingespart werden, wenn die Kraft des Placebo-Effekts bewusster genutzt würde.


Das bedeutet nicht, Menschen anzulügen, sondern:

• Hoffnung statt Angst kommunizieren

• Ressourcen statt Defizite betonen

• Prognosen vorsichtig formulieren

• Sprache als therapeutisches Werkzeug verstehen


Viele Erkrankungen, insbesondere chronische Schmerzen, funktionelle Beschwerden oder diffuse Symptome, haben eine starke psychische oder psychosomatische Komponente.Dafür werden Patientinnen und Patienten häufig zu Psychologinnen und Psychotherapeuten geschickt – nicht, weil etwas „eingebildet“ wäre, sondern weil Medizin hier schlicht an ihre Grenzen stößt.

Und genau das zeigt, wie viel wir noch nicht wissen.


Wie wenig wir über Geist und Seele wissen

Die Neurowissenschaft hat enorme Fortschritte gemacht – aber sie versteht bis heute nicht:

  • Warum Symptome plötzlich verschwinden

  • Warum manche Menschen trotz schlechter Diagnosen gesund bleiben

  • Warum manche Therapien bei einem Patienten wirken und beim anderen nicht

  • Warum psychische Belastungen körperliche Erkrankungen auslösen können

  • Wo genau Bewusstsein entsteht – oder was „Seele“ eigentlich ist


Wir können Gehirnwellen messen, Hormone bestimmen, Strukturen scannen.Doch wir können nicht erklären, warum ein einziger Satz eines Arztes das Leben verändern kann.


Wir können nicht erklären, warum Patientinnen und Patienten manchmal plötzlich gesunden – entgegen aller Erwartung.

Und wir können nicht erklären, warum Menschen sterben, nachdem man ihnen sagt, dass sie sterben werden.

Die Medizin ist hochpräzise – und zugleich erstaunlich hilflos gegenüber allem, was nicht messbar ist.


Warum wir die Wissenschaft ernst nehmen sollten – aber nicht blind

Wissenschaft ist ein Werkzeug. Ein sehr gutes. Aber kein allwissendes.

Der Placebo-Effekt zeigt uns, dass wir mehr sind als nur Körper.Die Psychologie zeigt uns, dass Erwartungen Realität formen.Die Neurowissenschaft zeigt uns, dass der Geist den Körper lenkt.

Und die klinische Praxis zeigt uns, dass die Worte einer Ärztin oder eines Arztes mächtiger sein können als jedes Medikament.


Vielleicht sollte die Medizin weniger bekämpfen, was sie nicht versteht –und mehr nutzen, was sie längst weiß:

Heilung ist immer auch ein psychischer Prozess.Sprache ist Medizin.Hoffnung ist ein therapeutischer Faktor.

Und manchmal ist es nicht die Tablette, die wirkt –sondern das Vertrauen, das mit ihr eingeht.


ree

 
 
 

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